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Bärchen

- Bärchens Ahnen

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in memoriam Neufundländer-Hündin Momo

Melody

im memoriam Neufundländer-Hündin Melody

"Hund, subst. masc

eine Art zusätzlicher oder Hilfsgottheit,

dazu bestimmt, den in der Welt vorhandenen Überschuss

an Verehrungsbedürfnis entgegen zu nehmen.

In einigen seiner kleineren und seidigeren Verkörperungen

(oder auch größeren und schwärzeren)

nimmt dieses göttliche Wesen

in der Zuneigung der Frau jenen Platz ein,

auf den es keinen männlichen menschlichen Anwärter gibt."

Ambrose Bierce

Am 1. November 1995 war es endlich so weit: Wir durften unseren ersten Neufundländerwelpen bei den Züchtern abholen. Es war ein typischer grauer Novembertag, aber das störte nicht weiter. Auch das relativ frühe Aufstehen gelang an diesem Tag ausnahmsweise einmal problemlos... Amadeus sollte Einzug halten und da war alles Andere einfach weniger als nebensächlich!!!

Schon bald war Einiges klar: der Umgang mit dem Welpen war weniger anstrengend als der Umgang der Kinder mit dem Welpen, dem diese nämlich vor lauter Begeisterung kaum eine Erholungspause gönnten.

Und dann der Name! In den musste er wohl erst noch hineinwachsen ...

Also wurde er schon in der ersten Woche einfach "Bärchen" gerufen und diesen Namen sollte er bis ans Ende seines leider kurzen Lebens behalten. Nur, wenn es ernst wurde, riefen wir ihn "Amadeus".

(Half aber auch nicht immer...*g*)

Dieser Nachruf wurde im Juni 2001 verfasst
und in der Ausgabe August 4/2001 in der Zeitschrift "Unser Bär" veröffentlicht.

Dieser Text hat bis heute nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt.

Mein Bärchen ist tot!

Nach nunmehr drei Monaten ist mein Bedürfnis, meinen Schmerz in die Welt hinaus zu schreien, immer noch so groß wie unmittelbar nach seinem Tod, aber immerhin habe ich jetzt Worte dafür.

Er starb in einer Verkettung unglücklicher Umstände letzten Endes an seiner Herzkrankheit, im Alter von fünfeinhalb Jahren.

Als er knapp vier Jahre alt war, wurde bei ihm dilatative Cardiomyopathie diag-nostiziert. Von diesem Zeitpunkt an lebten wir in beständiger Sorge um ihn und gaben uns alle Mühe, seine und unsere Lebensweise - zusätzlich zum verabreichten Medikament - seiner Krankheit anzupassen. Es gab gute und schlechte Tage, aber die latente Angst war allgegenwärtig.

Dann wurde er buchstäblich plötzlich und völlig unerwartet, ohne jede Symptom-verschlimmerung, aus seinem, meinem, unseren Leben gerissen. Ihn sterben zu sehen ist das Schlimmste, was mir bisher in meinem Leben widerfahren ist. Schock, Betäubung, unendlicher Schmerz, Schuldgefühle, Fragen nach dem Warum... Er war mein Ein und Alles, mein Stolz, mein Glück, mein dickes Fell gegen die Unbill dieser Welt, mein Garant für Lebensfreude und Liebe (dass mich keiner falsch versteht: ich bin sehr glücklich verheiratet!), er war mein Märchen-Bärchen, mein Rübezahl, mein Stoppelhopser, mein schwarzes Riesenbaby und was man sonst noch für kindische Namen erfindet für diese Seele, die man liebt und die all diese Gefühle vorbehaltlos, bedingungslos erwidert. Diese Innigkeit ist unwiederbringlich!

In meiner tiefen Betroffenheit appelliere ich an alle Züchter: Lassen Sie Ihre Zuchthündinnen und Deckrüden unbedingt auf Herzerkrankungen untersuchen! Das Leid, das bei den Hunden und ihren Besitzern durch diese Krankheiten entsteht, sollte kein Züchter und/oder Deckrüdenbesitzer billigend in Kauf nehmen, nur weil er Mühen, Kosten und evtl. auch Konsequenzen scheut, die eine Herzuntersuchung mit sich bringt.

Das Heimtückische an Bärchens Herzkrankheit ist, dass sie in aller Regel erst im 3. bis 5. Lebensjahr auftritt, unaufhaltsam fortschreitet und in jedem Fall tödlich endet. Mit Medikamenten kann man lediglich die Symptome und Beschwerden lindern, aber das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten. Für die Zucht besonders gefährlich ist es, dass der Herzfehler auch verdeckt weitergegeben werden kann, d.h. dass ein Hund selbst keine Symptone zeigt, sie aber dennoch weitergeben kann, wenn er aus einer entsprechenden Zuchtlinie stammt. Diese Herzerkrankung vererbt sich autosomal dominant, d.h. unabhängig vom Geschlecht auf statistisch gesehen 50% der Nachkommen.

Deshalb noch mal mein Appell an alle Züchter und Deckrüdenbesitzer: Informieren Sie sich, betreiben Sie Ahnenforschung, lassen Sie Ihre Hunde untersuchen und nehmen Sie sie ggf. aus der Zucht. Tun Sie diesen Traumhunden diesen Gefallen! Niemand sollte seinen Bären so verlieren!

Und alle betroffenen Neufibesitzer möchte ich bitten, sich mit der Zuchtleitund des DNK in Verbindung zu setzen und ihr Untersuchungsergebnisse zukommen zu lassen, damit sie ihre diesbezügliche Reihenuntersuchung effektiv durchführen kann. Sie tun der Gesundheit von zukünftigen Hunden, die wie Ihr Bär sind, einen großen Gefallen!

Den Züchtern meines Hundes – das möchte ich ausdrücklich betonen - mache ich keinen Vorwurf. Sie konnten es zum damaligen Zeitpunkt nicht wissen. Ich bin in all meiner Trauer auch dankbar für die Zeit mit Bärchen. Trauer ist mehr als ein Gefühl, Trauer ist Wissen um ein verlorenes Kostbares...

Sabine Buschhoff

Patric Buschhoff


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